Tamerlano

Mi 14.05.2025, 19:00 bis 22:00 Uhr, Barcelona, Palau de la Música

Unter Kennern gilt Georg Friedrich Händels „Tamerlano“ schon lange als Geheimtipp, der sich vor den berühmteren Opern des Komponisten, v.a. „Giulio Cesare“, „Alcina“ oder „Rinaldo“, keineswegs verstecken muss. Dass es die Oper heute schwerer hat, sich gegenüber ihren „großen“ Schwestern durchzusetzen, hat vielleicht damit zu tun, dass im „Tamerlano“ nicht etwa ausladende, halsbrecherische Arien im Zentrum stehen, sondern ausgefeilte, vielgestaltige Rezitative, in denen Händel mit dramaturgischen Meisterleistungen die Handlung vorantreibt und die Personen charakterisiert. So ergibt sich eine Oper, die mehr ein Psychogramm und weniger eine Revue im barocken Sinne ist. Außerdem übergab Händel die (Haupt-)Rolle des Bajazit einem Tenor, nicht wie gewohnt einem Kastraten. Ungewöhnlich ist auch, dass er die Selbstmordszene des vom grausamen Tamerlano gedemütigten Bajazit beinahe auf offener Bühne stattfinden lässt. In teilweise klirrendem Fis-Dur haucht der Held sein Leben aus, bis er sich – gestützt von seiner Tochter Asteria – den Augen des schaudernden Publikums entzieht.
Schon Zeitgenossen bemerkten die ungemeine Qualität der Komposition und lobten besonders die „gefälligen Melodien“ und die „angenehmen Effekte“. René Jacobs selbst, der unsere „Tamerlano“-Aufführungen leiten wird, hebt besonders das Libretto von Nicola Francesco Haym hervor, das er für eines der stärksten Opern-Libretti bei Händel hält.

Georg Friedrich Händel
Tamerlano, Dramma per Musica HWV 18

Paul-Antoine Bénos-Djian Tamerlano
Thomas Walker
Bajazet
Katharina Ruckgaber
Asteria
Alexander Chance
Andronico
Helena Rasker
Irene
Matthias Winckhler
Leone

Freiburger Barockorchester
René Jacobs
Leitung

Telefon: 932957207

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