
Madness
So. 09.03.2025, 12:45 Uhr, Bilbao, Palacio Euskalduna

Sie durfte in (fast) keiner barocken Oper, egal ob in Frankreich, England oder Italien fehlen: die „Mad-Scene“ bzw. die „Mad-Aria“, also eine Wahnsinnsszene bzw. -Arie. In diesen Passagen trieben die Komponisten die Protagonisten ihrer Opern sprichwörtlich in den Irrsinn: wahnhafte Fröhlichkeit wird gepaart mit surrealen Ängsten, der Realitätsbezug kommt den Opernfiguren in diesen Szenen völlig abhanden. Dies bot den Komponisten natürlich mannigfaltige Möglichkeiten, die kompositorischen Konventionen ihrer Zeit zu durchbrechen: harsche Harmonien, abgebrochene Phrasen und zerfahrene Koloraturen prägen die Musik der Mad-Scenes.
Gemeinsam mit der britischen Sopranistin Carolyn Sampson, einer langjährigen Wegbegleiterin und Freundin des FBO, widmen wir uns genau diesen Wahnsinns-Arien mit Werken der Meister Henry Purcell, Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel.
Doch nicht nur in der Oper spielte der Wahnsinn eine Rolle, sondern auch im Bereich der Instrumentalmusik. Die prominentesten Bespiele hierfür sind sicherlich die zahlreichen Follia-Vertonungen, u.a. von Vivaldi. Daneben existieren weitere Kompositionen, die allerlei Verrücktheiten aufweisen, etwa Jan Dismas Zelenkas „Hipocondrie“ oder Georg Philipp Telemanns Ouvertüre „La Bizarre“.
Programm
Jan Dismas Zelenka
Hipocondrie á 7 ZWV 187
Antonio Vivaldi
„Alma oppressa“ aus La fida ninfa RV 714
Sonata La Follia Op. 1 Nr. 12 RV 63
Concerto per flauto a-Moll RV 440
Georg Friedrich Händel
„Where shall I fly“ aus Hercules HWV 60
Carolyn Sampson Sopran
Freiburger Barockorchester
Cecilia Bernardini Violine & Leitung
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