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Madness
Sa. 08.03.2025, 20:15 Uhr, Bilbao, Palacio Euskalduna
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Sie durfte in (fast) keiner barocken Oper, egal ob in Frankreich, England oder Italien fehlen: die „Mad-Scene“ bzw. die „Mad-Aria“, also eine Wahnsinnsszene bzw. -Arie. In diesen Passagen trieben die Komponisten die Protagonisten ihrer Opern sprichwörtlich in den Irrsinn: wahnhafte Fröhlichkeit wird gepaart mit surrealen Ängsten, der Realitätsbezug kommt den Opernfiguren in diesen Szenen völlig abhanden. Dies bot den Komponisten natürlich mannigfaltige Möglichkeiten, die kompositorischen Konventionen ihrer Zeit zu durchbrechen: harsche Harmonien, abgebrochene Phrasen und zerfahrene Koloraturen prägen die Musik der Mad-Scenes.
Gemeinsam mit der britischen Sopranistin Carolyn Sampson, einer langjährigen Wegbegleiterin und Freundin des FBO, widmen wir uns genau diesen Wahnsinns-Arien mit Werken der Meister Henry Purcell, Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel.
Doch nicht nur in der Oper spielte der Wahnsinn eine Rolle, sondern auch im Bereich der Instrumentalmusik. Die prominentesten Bespiele hierfür sind sicherlich die zahlreichen Follia-Vertonungen, u.a. von Vivaldi. Daneben existieren weitere Kompositionen, die allerlei Verrücktheiten aufweisen, etwa Jan Dismas Zelenkas „Hipocondrie“ oder Georg Philipp Telemanns Ouvertüre „La Bizarre“.
Programm
Georg Philipp Telemann
Ouverture-Suite G-Dur TWV 55:G2 „La Bizarre“
Georg Friedrich Händel
„Ah, mio cor!“ aus Alcina HWV 34
Henry Purcell
Curtain tune aus Timon of Athens Z. 632
Mad Bess of Bedlam
Antonio Vivaldi
Concerto Il Proteo
Francesco Durante
Concerto Nr. 8 A-Dur „La Pazzia“
Carolyn Sampson Sopran
Freiburger Barockorchester
Cecilia Bernardini Violine & Leitung
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