Venedig & Weimar - Meilensteine des barocken Instrumentalkonzerts

So 12.02.2023, 17:00 Uhr, , St. Laurenzen

(5) Freiburger Barockorchester © Britt Schilling

Ein neuer Notenschrank wurde im Weimarer Schloss eigens angeschafft für das Notenmaterial, das der junge Prinz Johann Ernst, J. S. Bachs eifriger Schüler, regelmässig aus Amsterdam, seinerzeit ein europäisches Zentrum des Notendrucks, kommen liess. Es war die um 1700 neu in Italien entstehende Gattung des Instrumental-Concerto, die den Prinzen interessierte und innerhalb derer er sich unter Bachs Anleitung auch selbst als Komponist versuchte. Durch die Begeisterung seines eifrigen Schülers wurde Bach aber auch selbst dazu inspiriert, sich komponierend mit der neuen Gattung vertraut zu machen: Zunächst eignete er sich italienische Originale durch Bearbeitung an, aber schon bald komponierte er eigene konzertante Werke. Ein erster Höhepunkt in diesem Genre waren die sechs «Brandenburgischen Konzerte», deren fünftes in diesem Konzert erklingt. Es hat Musikgeschichte geschrieben, weil hier zum ersten Mal das Cembalo, sonst nur Continuo-Instrument, solistisch eingesetzt wird. Francesco Corti und das Freiburger Barockorchester beleben die historische Achse Venedig-Weimar wieder durch eine Gegenüberstellung konzertanter Kompositionen von Marcello und Vivaldi einerseits und Bach andererseits. Die verwandten kleineren Formen Triosonate und Kantaten-Sinfonia ergänzen das Programm zu einem faszinierenden Kaleidoskop italienisch inspirierter Instrumentalmusik.