Idomeneo, Rè di Creta
Wolfgang Amadeus Mozart
Dramma in musica in tre atti KV 366
Libretto: Giambattista Varesco
Münchner Version, 1781
Die Freude bei Wolfgang Amadeus Mozart muss groß gewesen sein, als er Anfang 1780 den Auftrag erhielt, für den Münchner Kurfürsten Karl-Theodor eine Oper zu schreiben. Kurz zuvor war der Monarch von Mannheim nach Bayern übergesiedelt, wobei er sein legendäres Orchester, die Mannheimer Hofkapelle, mitnahm. So konnte Mozart bei der Komposition nicht nur auf ein großbesetztes, hervorragendes Orchester zurückgreifen, sondern auch auf eine illustre Sängerriege. Gemeinsam mit dem Librettisten Giambattista Varesco, der Mozart nicht immer zufriedenstellte, schuf er Idomeneo, Rè die Creta.
Die Oper steht singulär in Mozarts Schaffen. Einerseits trägt sie noch die Grundstruktur der traditionellen Opera seria, andererseits weist sie mit ihren umfangreichen Chor-Nummern schon in die Zukunft. Nicht zuletzt deswegen steht die Oper bei Mozart-Fans hoch im Kurs. Auch René Jacobs zählt Idomeneo zu seinen Lieblingsopern des Komponistengenies. Allein dieser Umstand lässt nach dem großen Erfolg von Monteverdis L‘Orfeo in der vergangenen Konzertsaison erneut ein Opernerlebnis der Extraklasse erwarten. Dies garantiert nicht nur ein akribisch forschender und arbeitender Dirigent, sondern auch ein spielfreudiges Orchester und erstklassige Gesangssolisten, die es mit der erwähnten Mannheimer Hofkapelle und der Sängerriege der Uraufführung in München mühelos aufnehmen können.
Die Solisten
Biographien
Ian Koziara, Idomeneo (Tenor)
Der aus Chicago stammende Ian Koziara war drei Jahre lang Mitglied des Lindemann Young Artist Development Program der Metropolitan Opera und arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Yannick Nezet-Séguin, Bertrand de Billy und Marco Armiliato zusammen. An der Metropolitan Opera debütierte er als Enrique in Thomas Adès‘ The Exterminating Angel und trat anschließend in Parsifal, Die Zauberflöte und La Fanciulla del West auf. Ians jüngster Auftritt als Fritz in Franz Schrekers Der Ferne Klang (Oper Frankfurt) wurde vom Wiesbadener Tagblatt als „so stark wie Fritz, dass man sich wundert, wie natürlich Schönheit und Verzweiflung Hand in Hand gehen können“, gefeiert. Seine Leistung in der Titelrolle von Mozarts Idomeneo wurde von der Washington Post gelobt, die seine auffallende Tonschönheit lobte. Ian ist auf der Konzertbühne ebenso zu Hause wie in der Oper. Zu seinem Repertoire an Nicht-Opernwerken gehören unter anderem Messiah, The Dream of Gerontius und Serenade for Tenor, Horn, and Strings. Außerdem debütierte er bei den Tiroler Festspielen in Erl als Loge in einer Neuproduktion von Das Rheingold und als Florestan in Fidelio zur Eröffnung der Saison 21/22 des Teatro La Fenice in Venedig unter M° Chung.
Zu seinen jüngsten Engagements zählen Fidelio unter Gustavo Dudamel in Los Angeles, Carmen in Cooperstown, Die Ferne Klang und Die ersten Menschen in Frankfurt und Idomeneo an der Opéra Royal de Wallonie-Liège und an der Opéra National du Capitole in Toulouse, Mazeppa, Das Rheingold und Die Walküre bei den Tiroler Festspielen in Erl.
In seiner Eigenschaft als Mitglied des Lindemann Young Artist Development Program sang Ian viele Ausschnitte und Akte wichtiger Rollen aus Werken wie Wagners Lohengrin, Berlioz‘ Les Troyens und Verdis Stiffelio. Ian ist Absolvent der Lawrence University in Appleton, Wisconsin, und der Rice University in Houston, Texas.
Olivia Vermeulen, Idamante (Mezzosopran)
Die niederländische Mezzosopranistin Olivia Vermeulen hat sich in den letzten Jahren als vielseitige Sängerin auf internationaler Ebene etabliert. So gab sie als Turno in Agostino Steffanis L’Amor vien dal destino unter Leitung von René Jacobs ihr Debüt an der Staatsoper Berlin, ging mit dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer mit Mozarts Die Zauberflöte auf Europatournee und gastierte unter Daniel Harding und dem London Symphony Orchestra in Schumanns Szenen aus Goethes Faust in der Londoner Barbican Hall. Gleichermaßen ist sie auch eine gefragte Interpretin zeitgenössischer Musik, trat bei der Ruhrtriennale und beim Holland Festival in Philippe Manourys Kein Licht in Erscheinung und gastierte mit der Musikfabrik Köln unter Peter Eötvös beim Musikfest Berlin. Bei den Bregenzer Festspielen wirkte sie als Saiko in der Weltpremiere von Thomas Larchers Opernerstling Das Jagdgewehr mit, brachte beim Kissinger Sommer Lieder Wolfgang Rihms zur Uraufführung und trat am Concertgebouw Amsterdam als Idris in John Adams‘ Oper The Death of Klinghoffer unter Leitung des Komponisten in Erscheinung.
Mit großer Leidenschaft widmet sich Olivia Vermeulen dem Repertoire der Klassik und des Barock. So wirkte sie unter Masaaki Suzuki und dem Bach Collegium Japan in Händels Messiah, in Bachs Matthäus Passion sowie in Mozarts c-Moll Messe mit (letztere ist als CD beim Label BIS Records erschienen und wurde mit einem Gramophone Award ausgezeichnet). Als gefragte Solistin für Bachs Passionen trat sie beim Orchestra of the Eighteenth Century und beim Den Haager Residentie Orkest in Bachs Matthäus Passion in Erscheinung, während sie bei den Internationalen Barocktagen im niederösterreichischen Stift Melk gemeinsam mit dem Concentus Musicus unter Stefan Gottfried als Sorceress in Purcells Dido and Aeneas sowie im Rahmen einer Solomatinee mit Werken von Geminiani, Händel und Pepusch zu erleben war.
Weitere Stationen ihrer bisherigen Karriere umfassen ihr Rollendebüt als Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni sowie als Dorabella in Così fan tutte, beides mit dem Freiburger Barockorchester unter René Jacobs. Unter dessen Leitung gab sie an der Opéra national de Paris auch ihr Hausdebüt als Abel in Alessandro Scarlattis Oper Il primo omicidio und war damit in weiterer Folge auch an der Staatsoper Berlin zu hören. Darüber hinaus gab Olivia Vermeulen als Cherubino in Mozarts Le nozze di Figaro ihr Hausdebüt am Opernhaus Zürich und kehrte für eine Neuproduktion von Vivaldis Il Giustino an die Staatsoper Berlin zurück. Für die Welturaufführung von Philippe Manourys Die letzten Tage der Menschheit wird Olivia Vermeulen in der aktuellen Spielzeit an der Oper Köln gastieren.
Gemeinsam mit Jörg Widmann und der Camerata Salzburg trat Olivia Vermeulen im Rahmen der Salzburger Mozartwoche auf und war am Pariser Théâtre des Champs-Elysées sowie im Concertgebouw Amsterdam in Mozarts c-Moll-Messe unter Masaaki Suzuki zu erleben. Mit demselben Werk gab sie auch ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern unter Daniel Harding. Als gefragte Konzertsolistin war Olivia Vermeulen zudem beim Yomiuri Nippon Symphony Orchestra in Beethovens Neunter Symphonie unter Masato Suzuki zu hören, wirkte beim Residentie Orkest unter Leitung von Matthew Halls in Bachs Matthäus Passion mit und gastierte gemeinsam mit dem belgischen B’Rock Orchestra mit einem „Life and Death“ gewidmeten Programm in Den Haag, Gent und bei den Thüringer Bachwochen. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Jordi Savall und dessen Le Concert des Nations trat sie zudem als Solistin in Beethovens Missa Solemnis in Erscheinung, während sie unter Philippe Herreweghe für Mozarts c-Moll Messe in Tel Aviv und Jerusalem zu hören war.
Projekte der aktuellen Spielzeit beinhalten u.a. ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen in Beethovens Neunter Symphonie unter Jordi Savall, Mozarts Requiem mit dem Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer und mit dem Orquesta y Coro de la Comunidad de Madrid unter Alondra de la Parra, Beethovens Missa Solemnis mit dem Orchestre Philharmonique Royal de Liège unter dessen Chefdirigenten Gergely Madaras sowie Mozarts Requiem mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra unter Masato Suzuki in Tokio. Mit Bachs Weihnachtsoratorium gastiert sie des Weiteren beim Chor und Orchester St. Michaelis unter Jörg Endebrock und übernimmt unter Hans-Christoph Rademann den Altpart in Bachs Matthäus-Passion bei der Nederlandse Bachvereniging. Zudem gibt sie mit dem Freiburger Barockorchester unter René Jacobs ihr Rollendebüt als Idamante in Mozarts Idomeneo und wird im Rahmen konzertanter Aufführungen des Werkes am Teatro Real in Madrid, dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona, dem Antwerpener deSingel, der Hamburger Elbphilharmonie und dem Konzerthaus Freiburg zu hören sein.
Ein weiterer Fokus von Olivia Vermeulens künstlerischem Schaffen liegt nicht zuletzt im Liedbereich, letzteres auch als Fortführung ihres vielbeachteten, mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik und dem Edison Klassiek–Preis ausgezeichneten Soloalbums „Dirty Minds“, welches sie und ihren Liedpartner Jan Philip Schulze u.a. zum Oxford Lieder Festival, zum Internationalen Lied Festival Zeist, ans Gesellschaftshaus Magdeburg und an das Internationale Kunstzentrum deSingel in Antwerpen führte. Am Brucknerhaus Linz war das Duo hingegen in einem der Zweiten Wiener Schule, insbesondere den Werken Zemlinskys, Weberns, Schönbergs und Bergs gewidmeten Liederabend zu hören.
Olivia Vermeulen arbeitete im Laufe ihrer bisherigen Karriere mit vielen namhaften Dirigenten wie Frans Brüggen, Alessandro De Marchi, Iván Fischer, Reinhard Goebel, Enoch zu Guttenberg, Philippe Herreweghe, René Jacobs, Marek Janowski, Konrad Junghänel, Andrea Marcon, Tomáš Netopil, Michael Schønwandt, Markus Stenz, Masaaki und Masato Suzuki und Lothar Zagrosek, und gastierte bei Festivals wie u.a. den Bregenzer Festspielen, dem Holland Festival, den Opernfestspielen München, dem Rheingau Musik Festival, dem Festival Rheinvokal, dem Musikfest Stuttgart und den Händel-Festspielen Halle.
Zahlreiche Rundfunk- und CD-Einspielungen dokumentieren die Arbeit dieser vielseitigen Sängerin. Ihr vielbeachtetes erstes Soloalbum mit dem Titel “Dirty Minds” ist beim niederländischen Label Challenge Records erschienen. Mit diesem Programm gab sie im Februar 2020 ihr vielbeachtetes Debütrecital am Amsterdamer Concertgebouw und ließ im Februar 2022 ihr zweites Soloalbum – ebenfalls erschienenen bei Challenge Records und abermals begleitet von Jan Philip Schulze – mit dem Titel „Hello Darkness“ folgen.
Polina Pastirchak, Ilia (Sopran)
Die ungarische Sopranistin Polina Pastirchak begann ihre internationale Karriere mit mehreren Preisen beim Concours de Genève. Seitdem sang sie in vielen europäischen Opernhäusern und Konzertsälen, u.a. Mimì (La bohème) an der Oper Graz, Violetta (La traviata) und Donna Anna (Don Giovanni) an der Budapester Staatsoper, verschiedene Konzerte im Müpa Budapest und Mahlers 8. Sinfonie mit Adam Fischer. Polina Pastirchak sang Woglinde (Der Ring des Nibelungen), Violetta am Théâtre du Capitole in Toulouse, Schostakowitschs 14. Sinfonie mit der Dresdner Philharmonie, Beethovens Missa Solemnis und Agathe (Der Freischütz), beide auf Tournee mit René Jacobs. Zuletzt stand sie als Mimì in Wien sowie als Mélisande (Pelléas et Mélisande) in Budapest und beim Neujahrskonzert in Graz auf der Bühne. Letzte Engagements umfassen die Missa Solemnis beim Warschauer Beethoven-Festival, Dvořáks Stabat Mater in Hamburg und Euridice in Glucks Orfeo unter René Jacobs, Mahlers 8. Sinfonie unter Riccardo Chailly am Teatro alla Scala, sowie ihr erfolgreiches Debüt als Arabella in Budapest. An der Semperoper Dresden wird Polina Pastirchak als Desdemona (Otello) zu erleben sein.
Kateryna Kasper, Elettra (Sopran)
Die ukrainisch-deutsche Sopranistin Kateryna Kasper ist bekannt für ihre stilistische Vielseitigkeit in Oper, Oratorium und Lied. Sie tritt regelmäßig an bedeutenden Opernhäusern, Konzerthallen und Festivals weltweit auf und wird für ihre nuancierten Interpretationen und Ausdrucksstärke geschätzt.
Zu ihren jüngsten Erfolgen zählen ihre gefeierten Debüts an der Staatsoper Berlin als Kaiserin Arianna in Vivaldis Il Giustino und bei den Salzburger Festspielen als Sopran I in Mozarts Messe in c-Moll, sowie Rollendebüts als Venus in Mozarts Ascanio in Alba und Micaëla in Bizets Carmen an der Oper Frankfurt. Sie sang außerdem Händels Aci, Galatea e Polifemo mit dem Arion Baroque Orchestra in Montréal sowie in Basel und Wien mit dem Kammerorchester Basel unter René Jacobs. Ihre Auftritte im Oratorienbereich umfassen eine ausgedehnte Tournee mit Bachs Matthäuspassion mit dem Freiburger Barockorchester unter Francesco Corti durch Europa und Südkorea.
Ihre Opernengagements führten sie zu Festivals in Edinburgh, Bregenz, Bergen und St. Margarethen sowie an die Los Angeles Opera, die Staatsoper Berlin und das Nationaltheater Mannheim, wo sie kürzlich die Rolle der Bellezza in Händels Il Trionfo del Tempo e del Disinganno sang. Auf einer Europa-Tournee mit dem B’Rock Orchestra unter René Jacobs übernahm sie die Partie der Orasia in Telemanns Orpheus, mit Stationen unter anderem am Liceu Opernhaus in Barcelona und im Concertgebouw Amsterdam.
Seit 2014 ist Kasper Ensemblemitglied an ihrer Heimatoper, der Oper Frankfurt, wo sie eine breite Palette von Rollen aus verschiedenen Epochen verkörperte. Dazu gehören Anima in Cavalieris Rappresentazione di anima e di corpo, Giacinta in Cestis L’Orontea, Romilda, Oriana, Angelica und Tigrane in Händels Xerxes, Amadigi, Orlando und Radamisto, Angelica in Vivaldis Orlando furioso, Susanna in Die Hochzeit des Figaro, Pamina in Die Zauberflöte, Zerlina in Don Giovanni, Antonida in Glinkas Iwan Sussanin, die Titelrolle in Flotows Martha, Gretel in Humperdincks Hänsel und Gretel, Nannetta in Verdis Falstaff, Sophie im Rosenkavalier von Strauss, Titania in Brittens Ein Sommernachtstraum und die Junge Frau in der Uraufführung von Péter Eötvös’ Der Goldene Drache, die speziell für sie geschrieben wurde und als Koproduktion mit dem Ensemble Modern aufgeführt wurde.
Kasper hat mit zahlreichen führenden Orchestern und Ensembles gearbeitet, darunter das London Philharmonic Orchestra, das Turku Philharmonic Orchestra, das Orquestra Gulbenkian Lissabon, die Orquestra Sinfónica do Porto, das Ensemble Modern, Holland Baroque und AKAMUS. Sie war beim Telemann-Festival Magdeburg, den Händel-Festspielen Karlsruhe, der Bachwoche Stuttgart und in Grafenegg zu Gast. Konzertauftritte führten sie zu renommierten Spielstätten wie den Philharmonien in Paris, Köln und Moskau, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris und der Alten Oper Frankfurt.
Sie arbeitete mit Regisseur*inen wie Ivor Bolton, Roland Böer, Hubert Buchberger, Constantinos Carydis, Bjarte Eike, Simone di Felice, Bernhard Forck, Michael Form, Howard Griffiths, James Hendry, Michael Hofstetter, Karsten Januschke, Hartmut Keil, Eun Sun Kim, Giuseppe Mentuccia, Fausto Nardi, Geoffrey Paterson, Raphaël Pichon, Christoph Poppen, Hans-Christoph Rademann, Helmuth Rilling, Federico Maria Sardelli, Michael Schneider, Steven Sloane, Andreas Spering, Nathalie Stutzmann, Constantin Trinks, Felice Venanzoni, Sebastian Weigle und Sebastian Zierer. Ebenso fruchtbare Kooperationen verbinden sie mit Regisseur*inen wie Andrea Bernard, Brigitte Fassbaender, Claus Guth, Barbora Horáková, Ted Huffman, Netia Jones, Dorothea Kirschbaum, Barrie Kosky, Tilmann Köhler, Harry Kupfer, Jim Lucassen, Hendrik Müller, Cornelius Obonya, Carolin Pienkos, Hans Walter Richter, Victoria Stevens, Elisabeth Stöppler und Walter Sutcliffe. Eine besondere musikalische Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Dirigenten René Jacobs und ihren Kammermusikpartnern, dem Frankfurter Ensemble théâtre sans rideau, dem Trio Vivente (Kristin von der Goltz, Anne Katharina Schreiber, Jutta Ernst), dem Eliot Quartett sowie den Pianisten Dmitry Ablogin, Hilko Dumno, Marcelo Amaral und Lars Jönsson.
Kaspers Debütalbum O wüßt ich doch den Weg zurück … enthält romantische Lieder über Kindheit und Märchenwelten und wurde zusammen mit Hilko Dumno auf dem historischen Steinway von Richard Wagner in Bayreuth aufgenommen. 2022 erschienen Aufnahmen mit Zyklen von Schostakowitsch und Weinberg mit dem Trio Vivente, Webers Freischütz mit dem Freiburger Barockorchester unter René Jacobs (ausgezeichnet mit dem Opus Klassik) sowie ihr zweites Liederalbum Ein süßes Deingedenken, mit Liedern von Fanny und Felix Mendelssohn, eingespielt mit Dmitry Ablogin auf einem historischen Hammerflügel von 1835.
Kasper studierte bei Raisa Kolesnik an der Prokofjew Musikakademie in Donetsk, Ukraine undanschließend in Nürnberg bei Edith Wiens und in Frankfurt bei Hedwig Fassbender, unterstützt durch ein DAAD-Stipendium. In Meisterkursen arbeitete sie u.a. mit Ileana Cotrubaș, Margreet Honig und Tobias Truniger.
2014 gewann die Sopranistin den renommierten Internationalen Mirjam-Helin Gesangswettbewerb in Helsinki. Dem gingen Preise bei dem International Vocal Competition IVC (Holland), dem Queen Sonja International Music Competition (Oslo) und dem Trude Eipperle-Rieger-Liedpreis voraus.
Mark Milhofer, Arbace (Tenor)
Mark Milhofer studierte bei Renata Scotto und Leyla Gencer in Italien und debütierte als Giannetto in Rossinis La gazza ladra an der British Youth Opera. Sein Repertoire reicht vom Frühbarock bis zur Moderne, mit Partien wie Pisandro und Eumete (Il ritorno d’Ulisse in patria), Arnalta (L’incoronazione di Poppea), Thespis und Mercure (Platée), Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Ferrando (Così fan tutte), Don Narciso (Il turco in Italia), Don Ramiro (La Cenerentola), Fenton (Falstaff), Rosillon (Die lustige Witwe), Taxis (Honeggers Les Aventures du roi Pausole), Doktor (Eötvös’ Tri Sestri) und Lawyer (Birtwistles Punch and Judy). Er war Gast u. a. an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der Staatsoper Stuttgart, der Semperoper Dresden, der Oper Frankfurt, dem Salzburger Landestheater, dem Theater an der Wien, der Oper Graz, dem Teatro Regio di Torino, dem Grand Théâtre de Genève, dem Royal Opera House Covent Garden in London sowie beim Maggio Musicale Fiorentino und beim Macerata Opera Festival. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Alberto Zedda und René Jacobs. Konzertauftritte brachten ihn mit dem Orchestra di Santa Cecilia in Rom und dem Ensemble I Pomeriggi musicali in Mailand zusammen, Liederabende gab er in der Queen Elizabeth Hall und in der Wigmore Hall in London. An der Bayerischen Staatsoper debütiert er 2023 mit der Partie Linfea in La Calisto.
Kresimir Spicer, Gran Sacerdote di Nettuno & La Voce (Tenor)
Kresimir Spicer feierte seinen internationalen Durchbruch im Jahr 2000 mit der Titelpartie in Monteverdis Il ritorno d’Ulisse in patria beim Festival von Aix-en-Provence unter der Leitung von William Christie. Mit dieser Rolle gastierte der kroatische Tenor aus Slavonski Brod seither in einer Vielzahl von Aufführungen an führenden Opernhäusern in Paris, Bordeaux, London, New York, Frankfurt, Genf und Berlin (unter der Leitung von René Jacobs an der Staatsoper Unter den Linden) sowie bei den Wiener Festwochen und den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik.
Erfolge verbuchte Kresimir Spicer ebenso mit zahlreichen anderen Partien an weltweit renommierten Opernhäusern und Festivals: etwa als Tempo in Händels Il trionfo del Tempo e del Disinganno unter der Leitung von Marc Minkowski und in Salieris La grotta di Trofonio an der Oper Zürich, als Le Pêcheur in Strawinskys Le Rossignol und in der Titelpartie von Oedipus Rex an der Opéra national du Rhin in Straßburg, als Titelheld in Haydns Orlando paladino am Théâtre du Châtelet in Paris sowie als Enea in Cavallis La Didone unter William Christie am Théâtre des Champs-Élysées. Engagements als Joabel in Charpentiers David et Jonathas führten ihn zu den Festivals von Aix-en-Provence und Edinburgh, an die Pariser Opéra Comique sowie nach New York. Bei den Salzburger Festspielen war er bereits 2003 als Da-Ud in Strauss’ Die ägyptische Helena zu Gast, ebenso wie 2006 als Alessandro in Mozarts Il re pastore, geleitet von Thomas Hengelbrock. Ebenfalls unter dessen Dirigat sang er bei den Pfingstfestspielen Baden-Baden Aeneas in Purcells Dido and Aeneas.
Kresimir Spicer gastiert regelmäßig am Opera Atelier in Toronto, wo er bereits als Oreste (Iphigénie en Tauride), als Max (Der Freischütz) sowie in den Titelpartien von Monteverdis Orfeo und Mozarts La clemenza di Tito, Lucio Silla und Idomeneo zu erleben war. Mit letzterer Partie überzeugte er insbesondere auch 2015 in Lille. Als Lucio Silla trat er 2016 außerdem an der Mailänder Scala auf. Dort gastierte er u.a. auch als Valzacchi (Der Rosenkavalier), Don Basilio (Le nozze di Figaro), Bajazet (Tamerlano), Don Anchise (La finta giardiniera) und Scaramuccio (Ariadne auf Naxos).
Weitere Engagements der jüngeren Vergangenheit umfassen Septimius (Theodora) in Paris, New York und Amsterdam sowie die Titelpartie in Berios Orfeo an der Pariser Philharmonie und Dr. Blind in einer konzertanten Produktion der Fledermaus an der Elbphilharmonie in Hamburg.
Die Partie des Adam in Alessandro Scarlattis Cain, overo Il primo omicidio singt Kresimir Spicer in dieser Saison unter Philippe Jaroussky außer in Salzburg auch in Montpellier.
Zürcher Sing-Akademie
Als sinfonischer Chor und A-cappella-Ensemble hat sich die Zürcher Sing-Akademie durch ihre musikalische und künstlerische Flexibilität sowie durch ihre inspirierenden Auftritte längst ihren Platz unter Europas professionellen Chören erarbeitet. Das Schweizer Ensemble kann seit seiner Gründung im Jahre 2011 auf die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Spitzendirigenten wie Giovanni Antonini, Daniel Barenboim, Bernard Haitink, Pablo Heras-Casado, René Jacobs, Paavo Järvi, Kent Nagano, Sir Roger Norrington, Jonathan Nott oder David Zinman zurückblicken. Seit der Saison 2017/18 ist Florian Helgath Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Zürcher Sing-Akademie.
Tourneen führten den Chor nach Deutschland, Italien, Israel, in die Niederlande, in den Libanon, nach Taiwan und China sowie in diverse Hauptstädte Europas. Neben der langjährigen engen Partnerschaft mit dem Tonhalle-Orchester Zürich arbeitet der Chor mit verschiedenen ausgezeichneten Klangkörpern wie dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Kammerorchester Basel, dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Musikkollegium Winterthur, der Hofkapelle München oder dem Barockorchester La Scintilla. Mit dem Freiburger Barockorchester ist der Chor regelmäßig in großen Konzerthäusern Europas zu hören, etwa in der Philharmonie de Paris, der Kölner Philharmonie, der Elbphilharmonie Hamburg, in der Philharmonie Berlin und natürlich im Konzerthaus Freiburg.
Die Zürcher Sing-Akademie präsentiert außerdem individuelle A-cappella-Programme; ein Schwerpunkt liegt dabei auf Werken von Schweizer Komponisten. Mit der Vergabe von Kompositionsaufträgen und Uraufführungen leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Chorlandschaft.
Zahlreiche CD-Einspielungen haben dem Ensemble bereits Auszeichnungen und das Lob der Fachwelt eingebracht. Zuletzt herausgegeben wurden Webers Oper Der Freischütz mit dem Freiburger Barockorchester bei Harmonia Mundi und Haydns Stabat Mater mit dem Kammerorchester Basel bei Pentatone, jeweils unter der Leitung von René Jacobs.
Sopran Sonja Bühler (solo), Alice Borciani, Alina Godunov, Anna Veitenberg, Anne Montandon-Toledo, Andrea Oberparleiter, Hannah Mehler, Ulla Westvik
Alt Franziska Brandenberger, Franziska Gündert, Cassandre Stornetta, Isabel Pfefferkorn, Jane Tiik (solo), Elisabeth Irvine, Sarah Widmer, Anne-Kristin Zschunke
Tenor Tiago Oliveira, Florian Feth, Patrick Siegrist, Tamás Henter, Matthias Klosinski, Thomas Köll, Dan Dunkelblum, Fabian Strotmann (solo)
Bass Ekkehard Abele (solo), Julián Millán, Yves Brühwiler, Andrey Akhmetov, Simón Millán, Matija Bizjan, Jan Sauer, Gergely Kereszturi
Choreinstudierung Zoltán Pad
Freiburger Barockorchester
Leidenschaft, Spielfreude, Authentizität – das sind die musikalischen Grundpfeiler des Freiburger Barockorchesters (FBO). Seit mehr als drei Jahrzehnten zählt das FBO zu den führenden Originalklang-Ensembles weltweit mit jährlich über 100 Konzerten im In- und Ausland.
Gegründet wurde das Orchester von einer Gruppe von Absolventinnen und Absolventen der Musikhochschule Freiburg mit dem Ziel, Musik des Barocks und der Klassik historisch informiert wiederzugeben. Schon bald folgten internationale Engagements und das FBO avancierte in kurzer Zeit zu einem der gefragtesten Klangkörper in der Alten-Musik-Szene. Dieser Erfolg ist auf inzwischen mehr als 130, teils preisgekrönten, Einspielungen dokumentiert.
Neben eigenen Abonnement-Reihen in Freiburg, Stuttgart und Berlin konzertiert das FBO in den führenden Häusern weltweit, darunter im Lincoln Center New York, in der Elbphilharmonie, im Musikverein Wien oder in der Philharmonie de Paris. Außerdem ist das FBO ein beliebter Gast bei internationalen Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Rheingau Musik Festival, dem Gstaad Menuhin Festival u.a.
Die musikalische Verantwortung des Orchesters liegt bei Cecilia Bernardini und Gottfried von der Goltz, die das Ensemble von der Violine aus leiten. Im Sinne der historisch informierten Aufführungspraxis konzertiert das FBO meist ohne Dirigenten. Für ausgewählte Programme, z.B. für Opernproduktionen oder romantische Sinfonien, arbeitet das Orchester mit renommierten Dirigenten wie Pablo Heras-Casado, René Jacobs oder Sir Simon Rattle zusammen. Eine enge musikalische Freundschaft verbindet das FBO mit Kristian Bezuidenhout, Isabelle Faust, Dorothee Mields, mit Vox Luminis, der Zürcher Sing-Akademie und dem RIAS Kammerchor Berlin.
In der Saison 2024/25 konzentriert sich das Freiburger Barockorchester wieder verstärkt auf die Musik des Barock und der Klassik. Unter der Leitung von René Jacobs erklingt Mozarts Idomeneo u.a. in der Hamburger Elbphilharmonie und am Teatro Real in Madrid; Händels Tamerlano wird in konzertanten Aufführungen z.B. am Palau de la Música gegeben. Gemeinsam mit dem belgischen Vokalensemble Vox Luminis begibt sich das Orchester mit Bachs Johannes-Passion auf eine Tour durch Spanien und Belgien. In den Konzertprogrammen Grand Tour und Viva Vivaldi können sich die Musikerinnen und Musiker des FBO von ihrer solistischen Seite präsentieren.
Piccoloflöte Sophia Kind
Traversflöte Daniela Lieb, Pablo Sosa
Oboe Josep Domènech, Ann-Kathrin Brüggemann
Klarinette Eduardo Raimundo Beltran, Elia Bernucci
Fagott Jani Sunnaborg, Carles Vallès
Horn Bart Aerbeydt, Ricardo Rodríguez, Milo Maestri, Renske Wijma
Trompete Jaroslav Rouček, Pavel Janeček
Posaune Keal Couper, Robert Schlegl, Cameron Drayton
Pauke Charlie Fischer
Violine I Petra Müllejans (Konzertmeisterin), Éva Borhi, Brian Dean, Daniela Helm, Beatrix Hülsemann, Kathrin Tröger,
Violine II Péter Barczi, Christa Kittel, Hannah Visser, Jörn-Sebastian Kuhlmann, Lotta Suvanto, Aliza Vicente
Viola Corina Golomoz, Ulrike Kaufmann, Werner Saller, Nadine Henrichs
Violoncello Stefan Mühleisen*, Annekatrin Beller, Philine Lembeck, Johannes Kofler
Kontrabass Dane Roberts, Enrique Rodriguez, Johann Warzecha
Hammerflügel Sebastian Wienand*
* Continuo